Središče ob Dravi

Der/Die Reisende, der nach Središče ob Dravi kommt fühlt gleich, dass hier eine andere Welt beginnt. Es stimmt, dass der Blick die Weinberge noch erfasst, aber der Fluss Drau, mit seinem alten und neuen Flussbett und die offene Welt, die nach der panonischen Tiefebene riecht, lassen den Eintritt in eine andere Geschichte erahnen. Auch die Leute hier sind ein bisschen anders, sehr stolz, gesellig, auch sehr unternehmerisch, zum Spaß lassen wir manchmal andeuten, dass sie "sami zose" [alleine für sich] sind. Dies bestätigen viele Vereine auf dem Gebiet des Bildungswesens, Sports und der Volkserweckung, die schon Ende des 19. Jahrhunderts gegründet worden sind. Kennenlernen kann man sie bei der Besichtigung der lokalen Museumssammlung.

Als Grenzgebiet, das in der Geschichte so manchen Raubzug von Armeen und Völkern erdulden musste, stellt es eine echte Kreuzung und einen Zusammenstoß der Kulturen dar, deshalb ist es super, wie sich sowohl die Besiedlung als auch das Slowenentum erhalten haben. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches haben sich in Srediče ob Dravi zahlreiche Völker abgewechselt. Zuerst haben das Erbe des Hunnenstaates nach dem Tod von Attila die Goten übernommen, im Jahr 526 besetzten es die Langobarden (germanisches Volk aus Nordeuropa), die die hier angesiedelten Heruler (ostgermanisches Volk) besiegt haben. Die Langobarden haben später ihr Land den Avaren überlassen. Vermutet wird, dass die Siedlung der Slawen in Središče ob Dravi im 6. Jahrhundert entstanden ist.

Die Geschichte der Besiedlung dieses Gebiets reicht bis zum Neolithikum zurück, wovon auch die Funde der Werkzeuge aus der Steinzeit zeugen. Die heutige Ortschaft - Platz entwickelte sich aus dem kirchlichen Zentrum, dem feudalen Stützpunkt und der Straßensiedlung. Im Jahr 1255 war dieses Gebiet nachweislich eine wichtige Festung auf der Grenze mit Ungarn, jedoch ist nur wenig darüber bekannt und schon seit den Einfällen der Türken wird von der Ruine gesprochen. Im Jahr 1293 bekam der Ort die Handelsrechte.

Das Zentrum von Središče ist ein schmuck geordneter trichterförmiger Markt, daneben steht die Kirche des hl. Geistes, die zum ersten Mal im 16. Jahrhundert erwähnt wird. Die Kirche ist ein schönes Beispiel der spätgotischen Landesarchitektur, die jetzige Haufenortschaft wurde in den letzten Jahren renoviert und modernisiert.

Der größte touristische und sonstige Schatz ist der Fluss Drau, mit allem was er bietet - das wunderschöne Gebiet des Naturparks, das sich auf dem 2 km breitem Überflutungsgebiet befindet. Dieser stellt ein außerordentliches Landschaftsbild, sowohl in Slowenien als auch in Europa dar. Auf diesem Gebiet ist der einzige Zufluchtsort des am meisten gefährdeten Säugetiers bei uns - des Hamsters. Bootsfahrten, liegen am Wasser, baden an der Insel mitten am Fluss, fischen, reiten oder Radfahren...hier ist ein Paradies für alle, die das Wasser, den Wassergeruch und das leicht mystische des Drau-Flusses lieben.

Im gleichen Maße locken auch die traditionellen kulinarischen Gaumenfreuden, darunter auch das unentbehrliche Kürbiskernöl. Die Kürbisse, genannt "tikve", laden nach Središče ob Dravi das ganze Jahr über, vor allem aber in September, wenn man im Rahmen des Kürbissfeiertags die Herstellung des Kürbiskernöls kennen lernen, die Ausstellung der Kürbisse und die vielfältige kulinarische Ausstellung besichtigen und zahlreiche Gerichte aus den Kürbissen, den Kürbiskernen, dem Kürbisfleisch und dem Kürbiskernöl probieren kann, wenn ein Wettbewerb im Kürbisgulaschkochen und in verschiedenen Geschicklichkeitsspielen stattfindet. So fröhlich ist es in Središče ob Dravi auch zum Fasching und noch mehrmals im Jahr!

Središče organisiert auch andere Veranstaltungen - Sie können echte Galopprennen, ein echtes Rennen der Oldtimer Rennautos und noch vieles mehr erleben.